
Am heutigen Karfreitag gedenken wir des Leidens und Sterbens von Jesus Christus als unserem Erretter. Gott selbst hatte dies vor langer Zeit angekündigt. Bereits direkt nach dem Sündenfall verhieß Gott, einen Retter zu senden (1.Mose 3,15). Dieser Retter würde ein „Nachkomme der Frau“ sein (ohne menschlichen Vater) und der Schlange (Satan, vgl. Offenbarung 12,9) den Kopf zertreten, dabei aber auch leiden.
Im Laufe der biblischen Prophetie wurde diese ursprüngliche Verheißung immer mehr konkretisiert und Gott offenbarte immer mehr Details über die Person des kommenden Retters. Psalm 22 wurde von König David um das Jahr 1000 v.Chr. geschrieben. Gott hatte ihm ein ewiges Königtum verheißen und dass der Messias sein Nachkomme sein würde. König David selbst war eine Art „Typus“ durch den Gott auf den kommenden „größeren David“ hinwies. In Psalm 22 beschreibt er in der Ich-Form das Leiden des kommenden Messias bei dessen Kreuzigung und nennt dabei erstaunliche Details, die sich ca. 1000 Jahre später erfüllt haben:
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist fern von meiner Rettung, den Worten meines Gestöhns? [...] Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen Hohn und der vom Volke Verachtete. Alle, die mich sehen, spotten meiner; sie reißen die Lippen auf, schütteln den Kopf: “Er vertraut auf Jahwe! Der errette ihn, befreie ihn, weil er Lust an ihm hat!” [...] Wie Wasser bin ich hingeschüttet, und alle meine Gebeine haben sich zertrennt; wie Wachs ist geworden mein Herz, es ist zerschmolzen inmitten meiner Eingeweide. Meine Kraft ist vertrocknet wie ein Scherben, und meine Zunge klebt an meinem Gaumen; und in den Staub des Todes legst du mich. Denn Hunde haben mich umgeben, eine Rotte von Übeltätern hat mich umzingelt. Sie haben meine Hände und meine Füße durchgraben; alle meine Gebeine könnte ich zählen. Sie schauen und sehen mich an; Sie teilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Los.“ (Psalm 22,1.6-8.14-18)
Der Prophet Jesaja (um 700 v.Chr.) erhielt von Gott eine Vielzahl von Offenbarungen über den kommenden Retter und Messias. In Kapitel 53 geht es um den „leidenden Gottesknecht“. Darin wird auch der Grund für Jesu Leiden und Sterben genannt: Er starb nicht für seine eigene Sünde (denn er war ohne Sünde), sondern als unser Repräsentant und Stellvertreter für unsere Sünde (siehe dazu auch Apostelgeschichte 8,26-40). Er erlitt die Strafe, die wir verdient haben, an unserer Stelle. Hier ein kurzer Auszug aus Jesaja 53:
„Er war verachtet und verlassen von den Menschen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, und wie einer, vor dem man das Angesicht verbirgt; er war verachtet, und wir haben ihn für nichts geachtet. Fürwahr, er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat er auf sich geladen. Und wir, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt; doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Missetaten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns ein jeder auf seinen Weg; und Jahwe hat ihn treffen lassen unser aller Ungerechtigkeit. Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, gleich dem Lamme, welches zur Schlachtung geführt wird, und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf. Er ist hinweggenommen worden aus der Angst und aus dem Gericht. Und wer wird sein Geschlecht aussprechen? Denn er wurde abgeschnitten aus dem Lande der Lebendigen: Wegen der Übertretung meines Volkes hat ihn Strafe getroffen. Und man hat sein Grab bei Gesetzlosen bestimmt; aber bei einem Reichen ist er gewesen in seinem Tode, weil er kein Unrecht begangen hat und kein Trug in seinem Munde gewesen ist. [...] Von der Mühsal seiner Seele wird er Frucht sehen und sich sättigen. Durch seine Erkenntnis wird mein gerechter Knecht die Vielen zur Gerechtigkeit weisen, und ihre Missetaten wird er auf sich laden. Darum werde ich ihm die Großen zuteil geben, und mit Gewaltigen wird er die Beute teilen: dafür, daß er seine Seele ausgeschüttet hat in den Tod und den Übertretern beigezählt worden ist; er aber hat die Sünde vieler getragen und für die Übertreter Fürbitte getan.“ (Jesaja 53,3-9.11-12)
Der Prophet Sacharja (um 520 v.Chr.) erhielt ebenfalls mehrere Offenbarungen über den Messias. In Sacharja 12,10 geht es um Jesu Wiederkunft; dort heißt es: „Und ich werde über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen, und bitterlich über ihn leidtragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen leidträgt.“ - Der Wiederkommende Messias ist derjenige, der bereits schon einmal gekommen ist und der bei seinem ersten Kommen „durchbohrt“ (gekreuzigt) wurde (siehe dazu auch Johannes 19,37 und Offenbarung 1,7).
In Römer 3,21-26 erklärt der Apostel Paulus die Bedeutung von Jesu Tod am Kreuz folgendermaßen:
„Doch jetzt hat Gott – unabhängig vom Gesetz, aber in Übereinstimmung mit den Aussagen des Gesetzes und der Propheten – seine Gerechtigkeit sichtbar werden lassen. Es ist eine Gerechtigkeit, deren Grundlage der Glaube an Jesus Christus ist und die allen zugute kommt, die glauben. Dabei macht es keinen Unterschied, ´ob jemand Jude oder Nichtjude ist,` denn alle haben gesündigt, und in ihrem Leben kommt Gottes Herrlichkeit nicht mehr zum Ausdruck, und dass sie für gerecht erklärt werden, beruht auf seiner Gnade. Es ist sein freies Geschenk aufgrund der Erlösung durch Jesus Christus. Ihn hat Gott vor den Augen aller Welt zum Sühneopfer für unsere Schuld gemacht. Durch sein Blut, das er vergossen hat, ist die Sühne geschehen, und durch den Glauben kommt sie uns zugute. Damit hat Gott unter Beweis gestellt, dass er gerecht gehandelt hatte, als er die bis dahin begangenen Verfehlungen der Menschen ungestraft ließ. Wenn er Nachsicht übte, geschah das im Hinblick auf das Sühneopfer Jesu. Durch dieses hat er jetzt, in unserer Zeit, seine Gerechtigkeit unter Beweis gestellt; er hat gezeigt, dass er gerecht ist, wenn er den für gerecht erklärt, der sein ganzes Vertrauen auf Jesus setzt.“ (NGÜ)
Ich persönlich bin sehr dankbar, dass Jesus Christus am Kreuz die Strafe für meine Schuld und Sünde auf sich genommen hat! Sie auch?