
Kürzlich bin ich in der Nähe von Radolfzell folgender Frage über den Weg gelaufen: „Why so much hate on this Planet“? - „Warum gibt es so viel Hass auf diesem Planeten?“
Ich weiß nicht, wer diese Frage auf den Boden gesprayt hat und welches die Beweggründe dafür waren. Frust? Verzweiflung? Tiefe Not?
Die kurze und knappe Antwort auf diese Frage lautet: „Sünde“!
Seit dem historischen Sündenfall (1.Mose 3) in Raum und Zeit ist der Mensch ein gefallenes Geschöpf, aus dessen Herzen allerlei böse Gedanken kommen, auch der Hass (vgl. 1.Mose 6,5; Matthäus 15,19). Mir ist bewusst, dass man heutzutage diese Antwort nicht so gerne hören will. Die humanistische Idee, dass der Mensch doch eigentlich gut sei bzw. einen guten Kern habe, steckt zu tief in unseren Köpfen. Umso größer ist dann die Enttäuschung (weil man sich einer Täuschung hingegeben hat...) und das Entsetzen, wenn sich das Böse im Menschen Bahn bricht und manifestiert in Form von Hass, Gewalt und Gräueltaten.
Eigentlich beweist die tägliche Realität - die Nachrichten geben täglich eine Zusammenfassung davon - die Richtigkeit der Antwort, die uns die Bibel gibt. Doch trotzdem wird die biblische Antwort oft mit einer Hartnäckigkeit abgelehnt, die mich immer wieder in Erstaunen versetzt. Das Tragische daran ist, dass zusammen mit der biblischen Diagnose in der Regel auch die Antwort der Bibel auf das Problem der Sünde und ihrer Auswirkungen abgelehnt wird. Dabei geht es ja um wesentlich mehr als nur die Diagnose, denn eine Diagnose ist ja kein endgültiges Ziel in sich, sondern nur ein Mittel zum Zweck. Die richtige Diagnose soll den Weg für die richtige Behandlung einleiten, damit dem Patienten geholfen werden kann und dieser wieder gesund wird. Die Bibel stellt nicht nur die richtige Diagnose, sondern sie zeigt uns mit dem Evangelium auch den Weg zur Rettung, Veränderung und Versöhnung. In 1.Timotheus 1,12-16 schreibt der Apostel Paulus autobiografisch von dieser Veränderung durch Jesus Christus, die er selbst erlebt hat: „Ich danke unserem Herrn Jesus Christus, der mir die nötige Kraft schenkt, dass er mich überhaupt für vertrauenswürdig hielt und in seinen Dienst genommen hat, obwohl ich ihn doch früher verhöhnt und seine Gemeinde mit grausamer Härte verfolgt habe. Doch er hat sich über mich erbarmt, weil ich in meinem Unglauben nicht wusste, was ich tat. Die Gnade unseres Herrn hat mich förmlich überschüttet. Er hat mir einen Glauben und eine Liebe geschenkt, wie nur Jesus Christus sie geben kann. Ja, diese Botschaft ist absolut zuverlässig und verdient unser volles Vertrauen: "Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um Sünder zu retten" – und ich bin der schlimmste von ihnen. Eben deshalb hatte Jesus Christus Erbarmen mit mir. Gerade an mir wollte er zeigen, welche Menschen durch den Glauben ins ewige Leben hineingerettet werden können.“ (NeÜ)